ALS OB ES KEINE SCHWERKRAFT GÄBE

Schweizer Jongleur setzte in der «Achterbahn» ein Glanzlicht

 

GUSTAVSBURG (hmm). Wer es noch nicht beim Eintreten gemerkt hatte, bekam es spätestens beim Hinsetzen zu spüren: Weich und bequem, mit dickem grauem Plüsch gepolstert, sind die neuen Kinosessel im Kommunalen Kino. Am Wochenende hatten die Sitzmöbel, die gebraucht von einem Berliner Lichtspieltheater für die Burglichtspiele in Gustavsburg gekauft wurden, beim Kleinkunstabend „Achterbahn“ Premiere – und die Zuschauer waren von den neuen Sesseln sichtlich angetan.

Überhaupt war es ein Wochenende der Superlative. Denn die Achterbahn startete diesmal gleich an zwei Abenden – ein Angebot, das den Fans höchstens zwei- bis dreimal im Jahr gemacht wird. Entsprechend gut war auch der Besuch: Der erste Abend war restlos ausverkauft, der zweite mit rund 70 Prozent verkauften Karten zufriedenstellend besetzt.

Ein Höhepunkt des Programms war der Auftritt des Schweizer Jongleurs Criselly. Mit Fächern, Reifen, Bällen und anderen Dingen zeigte der Zürcher Artist Kunststücke, bei denen die Schwerkraft manchmal ausser Kraft gesetzt zu sein schien.

Außerdem traten der Saarländer Liedermacher Heinz Warth (von Thomas Schüler am Piano begleitet), die Schwerttänzerinnen Saira und Shoi’ra. Fluxs und Frank mit ihrem Keinrad (ein skurriles Fahrrad ohne Räder) und der Kabarettist Vince Ebert mit einem bitterbösen Blick auf die Alltagswelt auf. Weiterhin mischten das Männlein (Jaques) und der aus Bischofsheim stammende Radiomoderator Hennes Bender von Radio XXL als Stargast mit.

Für die Fans des Kleinkunstfestivals gibt es schon jetzt einen Termin vorzumerken: Im November 1999 wird zum 50. Mal zur Fahrt mit der Gustavsburger Achterhahn eingeladen – zu diesem Anlass wir sich das Team um Conferencier Fluxs (Reinhold Becker) etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Wer sich die Jubiläumsnummer“ nicht entgehen lass will, sollte also rechtzeitig Karten reservieren.